2019
H2L: CVJM Riehen – BC Pratteln 72:61 (28:29)
VENI VIDI DAVY
Aus dem britischen Fussball stammt die Redewendung „a game of two halves“. Oft ist dies bloss eine Floskel, welche Trainer oder Spieler nach einem Spiel nutzen, nachdem es eine Mannschaft geschafft hat, sich ins Spiel zurück zu kämpfen. In dieser Saison, im Gegensatz zur letzten Saison, scheint dies jedoch eine dominante Strategie für die Herren 1 zu sein.
Gestern empfing das erste Herrenteam die sympathischen Pratteler. Doch nicht alle Riehener Leistungsträger waren dabei. Weder Adi "Skischueh" Beck noch Phil "Phipsi" von Rohr waren in der Aufstellung. Dennoch war man motiviert, aber leider bereits beim Erwärmen unkonzentriert.
Anfänglich war das Spiel auf beiden Seiten von Nervosität und Hektik geprägt. Offensiv mussten sich die Riehener an die Zonendefense der Gegner gewöhnen. Dreipunktwürfe sollten an diesem 4. Dezember unter einem guten Stern stehen, denn an diesem Abend traf sogar Dwight Howard (LA Lakers) einen Dreier. Demzufolge wurde die Zonendefense des Gegners vor allem mit Dreipunktwürfen getestet. Aber gemach; nur einer der zahlreichen Versuche hat im ersten Viertel seinen Weg durch das Netz gefunden. Luft nach oben war also vorhanden.
Im zweiten Viertel ging das Geknorze weiter. Riehen erarbeitete sich weiter gute Möglichkeiten von der Dreipunktelinie. Mit dem Unterschied, dass sich die Trefferquote, vor allem eines Spielers, deutlich verbessert hat. Davytime is on Time! Gleich 3 Dreier in Folge ballerte Fretz (37!) rein, gefolgt von einem weiteren von Saif Al Rubai (8). Ihnen war es zu verdanken, dass die schlechte Defensivleistung auch trotz des Wechsels in die Zonen-Defensive, ausgeglichen werden konnte und dass das Team in der Halbzeit nur einen Punkt im Rückstand war.
In der Pause musste man verdauen, dass man Coach Noah, der die Trainerbank an Marc übergeben hatte, auch auf dem Feld verloren ging. Im physisch geprägten Spiel hatte er sich leider bei einem seiner Züge zum Korb (ja, jemand suchte auch nach dem Weg zum Korb) verletzt. Gute Besserung! Dennoch war geplant, sich weiterhin auf die dominante Strategie dieser Saison zu verlassen.
Riehen startete konzentrierter. Jeder im Team übernahm Verantwortung. 5 verschiedene Riehener Spieler konnten punkten. So entstand Raum für den Go-To-Guy des Abends! Dieser Dave (der macht 30 Punkte! 37!), der im dritten Viertel seinen vierten und fünften Dreier des Abends versenkte und damit die Riehener in Führung brachte.
Im vierten Viertel, als die Gegner bereits von seinen Würfen entmutigt waren, legte er nochmals nach. „Davytime“! Der Ur-Riehener David «Skinny Fresh» Fretz - kam, sah und traf. Cooler als die andere Seite des Kissens, traf er nicht einen, nicht zwei sondern gleich drei Dreipunktewürfe. Halb ungläubig, halb frenetisch tobte die Riehener Bank und die Gegner nahmen ein Timeout, um ihre Verteidigung umzustellen. Zu spät; das Spiel war zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen. Davy hatte die Pratteler «in his Locker» geschickt und Riehen gewann das Viertel mit 24:15.
Alles in allem war es eine starke Leistung des gesamten Teams, jeder wusste, wie man die heisse Hand findet, die 9 Dreier (Rekord) regnen liess. Dennoch sind die Inkonsistenzen in der Defensive noch nicht beseitigt. Nächsten Montag trifft man auf Allschwil, die in dieser Saison noch kein Spiel verloren haben. Gegen einen solchen Gegner braucht es mehr als heisse Schützen! Dort wird die Riehener Defensive erneut auf die Probe gestellt werden.
Riehen mit Aebi J (10), Aebi N (2), Weiss (6), Brigger, Fretz (37), Ilic (2), Birsan (2), Pappacena (2), Al-Rubai (8), Moser (3)
Viertelresultate: 13:14 / 15:15 / 20:17 / 24:15